Aufbruch nach Dhaka – Mit den Austrian Doctors in Bangladesch

Die Entscheidung, mich nach meiner Pensionierung den Austrian Doctors in Bangladesch anzuschließen, fiel überraschend schnell – und fühlte sich sofort richtig an.

Warum? Weil ich aus einer Generation in Österreich stamme, der es einfach gut geht. Kein Krieg, kein Hunger, freie Wahl, wie wir leben wollen. Es war an der Zeit, etwas zurückzugeben.

Inspiriert hat mich dabei besonders Werner Waldmann – ein langjähriger Freund meines Vaters und jemand, dessen Engagement ich seit jeher bewundere. Sein Buch habe ich mehrfach gelesen, seine Arbeit hat mich tief berührt. Und so brach ich auf – in ein Land, über das ich ehrlich gesagt wenig wusste.

Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch, gilt als eine der schmutzigsten Städte der Welt. Der Verkehr ist chaotisch, die Busse verbeult und rostig, viele Menschen leben in bitterer Armut. 80 % der Bevölkerung sind Muslime. Und doch empfängt einen dieses Land mit offenen Armen.

Am Flughafen wurde ich von Babul erwartet – einem langjährigen Mitarbeiter der Austrian Doctors, der mich die kommenden Wochen begleiten sollte. Seit über 30 Jahren arbeitet er eng mit Werner Waldmann und dem gesamten Team zusammen.

Die Austrian Doctors haben sich bewusst entschieden, in Bildung zu investieren – in Schulbildung für die Ärmsten, aber auch in Gesundheitsversorgung. Teil davon sein zu dürfen, war für mich eine große Ehre. Es war bewegend zu sehen, wie Kinder mit strahlenden Augen in ihren Klassenzimmern lernen – und anschließend gemeinsam ein warmes Essen genießen.

Medizinisch war ich in ein großartiges Team eingebunden. Täglich lernte ich Neues – Krankheiten, die ich in Österreich kaum noch sehe. Besonders beeindruckt haben mich die schweren Hauterkrankungen wie Tinea oder Skabies, die oft ganze Familien betreffen. Trotz dieser Umstände: Die Menschen lachen, sie lieben, sie sind freundlich und offen. Ihre Stärke und Würde inmitten der Armut haben mich tief beeindruckt.

Diese Reise hat mein Leben verändert. Ich bin dankbar für jede Begegnung und jede Erfahrung – und ich weiß jetzt schon: Ich werde wiederkommen.

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