Die Mary Hill Nursery School konnte im Jänner 2021 eröffnet werden. In Kenia ist ein Jahr Vorschule verpflichtend. Durch die weltweite Corona-Pandemie hatte sich die Eröffnung verzögert.
Mittlerweile sind 62 Kinder täglich vor Ort. Die Kinder haben hier die Möglichkeit, unbeschwert und sicher zu sein, dürfen spielen und werden von ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen beaufsichtigt. Da vor allem für kleine Kinder eine gesunde Ernährung wichtig ist, bekommen sie eine nahrhafte Jause und ein Mittagessen.
Das Dorf Awasi liegt im Westen Kenias, etwa 50 km östlich vom Victoriasee entfernt, 300 km nordwestlich der Hauptstadt Nairobi. Durch die seit Langem anhaltende Verbreitung von HIV/Aids wurden auch im Westen Kenias unendlich viele Familien zerrissen. In Awasi mussten wir beobachten, dass Familien und Dorfgemeinschaften nicht mehr in der Lage sind, die Kinder zu beaufsichtigen, da die Menschen versuchen, als Tagelöhner etwas zu verdienen. Somit können sie sich nicht mehr um die Kleinsten ihrer Gemeinschaft kümmern.
Bei der Nursery School sind Sozialarbeiterinnen angestellt, die sich liebevoll um die Probleme der Kinder kümmern. Gemeinsam mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten werden dann Lösungen gesucht, um eine sichere und unbeschwerte Kindheit sicherzustellen. Die Armut in der Region ist derartig groß, dass die Kinder immer wieder fragen, ob sie vom Mittagessen etwas mit nach Hause nehmen dürfen, um es mit ihren Geschwistern oder Großeltern zu teilen. Ebenfalls armutsbedingt bekommen die Kinder oft nicht nur die Schuluniform gestellt, sondern auch noch Unterwäsche und Socken, da sie diese selbst nicht besitzen.
Winkista ist die Mutter von drei Kindern. Vor ein paar Jahren ist ihr Mann an einer Krankheit verstorben. Seitdem ist sie alleinerziehend. Gemeinsam mit ihrer Nachbarin Auma, die ebenfalls Witwe ist, versucht Winkista über die Runden zu kommen. Manchmal ist es schwierig für Winkista, neben der Kinderbetreuung auch noch genug Geld zu verdienen, um Essen für die Familie zu kaufen. Früher war es nicht möglich, dass die Kinder in die Schule gehen, die Kinder waren zu klein, um die weite Distanz zu Fuß zurückzulegen. Umso größer war die Freude, als die Tagesstätte und die Vorschule im Community Center eröffnet werden konnten. Seitdem können die Kinder dort lernen, haben einen sicheren Ort und bekommen genug zu essen.
Durch Zufall hat unsere Sozialarbeiterin Winnie, erfahren, dass Winkista eine Nähmaschine hat und damit immer die Kleidung für ihre Kinder näht. Um die Familie zu unterstützen, haben wir Winkista gebeten, die Schuluniformen für die Kinder zu nähen. Auch zukünftig wird Winkista die Näharbeiten für den Kindergarten übernehmen.
„Ich sehe täglich die strahlenden Gesichter der Kinder, wenn sie in den Kindergarten kommen. Sie freuen sich bereits auf den Tag. Auch die Eltern sind glücklich und dankbar. Ich bin froh, ein Teil dieses Projekts zu sein.“
Winnie
Sozialarbeiterin der Mary Hill Nursery School
Folgende UN Sustainable Development Goals (SDGs) werden mit Hilfe dieses Projektes vorangetrieben:
Die lokale NGO als Träger ist die „Mary Hill Selfhelp Group“. Die Mary Hill Selfhelp Group wurde 2017 von Rose Omina und anderen BewohnerInnen von Awasi mit dem Ziel gegründet, das Leben in der Gemeinschaft nachhaltig zu verbessern. Seit Anbeginn sind die Austrian Doctors Partner der Mary Hill Selfhelp Group und bauten gemeinsam mit der Gruppe die Nursery School und das Community Center auf.