




Wie alles begann
Seit 1991 errichtete der bengalische Koordinator Mr. Aminul „Babul“ Hoque drei Schulen für Slumkinder in Bangladesch. Er selbst entstammt ärmsten Verhältnissen und ist im Slum aufgewachsen. Durch glückliche Zufälle sowie harte Arbeit durchlief er den Weg vom Balljungen im „Australian Club“ in Dhaka über seine Stelle als Koch im Kalkutta-Projekt der Austrian Doctors bis hin zum Koordinator der Schulen. Babul betont immer wieder die bedeutende Rolle der Schulbildung für das Entkommen aus der Armutsfalle. Bildung ermöglicht den Menschen, für sich selbst zu entscheiden und sorgen zu können. Babul möchte den Kindern im Slum die Möglichkeit zum Schulbesuch bieten, um ihnen das Rüstzeug für eine bessere Zukunft mit auf den Weg zu geben. In unseren drei Grundschulen in Dhaka erhalten mehr als 1.800 SchülerInnen eine Grundausbildung. Teilweise findet der Unterricht im Schichtbetrieb statt, damit so viele Kinder wie möglich die Schulen besuchen können.
Unterricht in unseren Schulen
Da unsere Schulen offiziell registriert sind, werden alle in Bangladesch üblichen Fächer in der Schule unterrichtet. Natürlich schließen die Schüler und Schülerinnen damit auch die Schulstufen regulär ab. Die Prüfungen zum Primary Education Certificate (PEC), das Junior School Certificate (JSC) und das Secondary School Certificate (SSC) werden in Zusammenarbeit mit dem Bangladeschi Bildungsministerium abgehalten. Neben den klassischen Schulfächern werden für die älteren SchülerInnen zusätzlich noch berufsbildende Kurse angeboten. So lernen sie zum Beispiel die Grundkenntnisse für den Beruf als Frisör, Kosmetikerin, als Näherin oder im IT-Bereich. Einige können sich durch diese Zusatzqualifikationen bereits ein eigenes kleines Einkommen verdienen. Dies stellt besonders für die jungen Frauen die Grundlage für ein selbständiges Leben dar.

Rabyas Geschichte
Mangel- und Fehlernährung führen oft dazu, dass Kinder in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung beeinträchtigt sind. Deshalb versorgen Austrian Doctors die Schülerinnen und Schüler an allen Schultagen mit einer warmen Mahlzeit. Das hilft, um Unterernährung und den daraus entstehenden Folgeerkrankungen vorzubeugen. Die beispielhafte Geschichte von Rabya Doly zeigt, dass es Hoffnung gibt: Die heute Fünfundzwanzigjährige ist im Slum von Dhaka aufgewachsen und hat dort eine unserer Schule besucht. Wie wertvoll die täglichen Mahlzeiten sind, weiß Rabya daher sehr genau und erinnert sich: „In meiner Familie gab es nicht immer genug zu essen und daher ich war sehr dankbar, dass ich in der Schule ein Mittagessen bekam.“ Heute, als Mitarbeiterin in unserem Projekt vor Ort, lehrt sie die Mütter vieler Kinder, wie sie ihre Familien günstig und ausgewogen ernähren können. Nach ihrem Abschluss hat sie nun auch die Möglichkeit, an der staatlichen Universität zu studieren.
Rabya hat es geschafft, dem Kreislauf aus Armut, Krankheit und Hoffnungslosigkeit zu entkommen.

„Seit vielen Jahren arbeite ich gemeinsam mit Austrian Doctors. Viele Jahre, in den es Dank Ihnen unzähligen Kindern ermöglicht wurde, in die Schule zu gehen und zu lernen. Bildung ist die Zukunft von Bangladesch.“
Babul
Leitung der Schulprojekte in Bangladesch
Das Projekt im Überblick
- Unsere Projektstandort befinden sich in Dhaka, Bangladesch
- Projektbeginn war 1991
- Mehr als 1.800 Kinder besuchen die Schulen jährlich
- Zusätzlich zu den Schulfächern werden die berufsbildenende Kurse angeboten
Information zum Partner
Die lokale NGO als Träger unserer Schulen ist die „Glory Future Model School“. Die größte Schule, die Manda-Schule, befindet sich in einem sechsstöckigen Gebäude, in dem 28 LehrerInnen 1200 Kinder im Schichtbetrieb unterrichten. Das Bildungsangebot reicht von Vorschulklassen bis zur zehnten Klasse. Es gibt ein monatliches Lehrertreffen sowie Sprechstunden für Eltern und regelmäßig Hausbesuche bei den Kindern. Die Drop Out Rate ist sehr gering, da durch Hausbesuche viele Eltern überzeugt werden können, die Kinder doch in die Schule, anstatt zur Arbeit zu schicken. Die SchülerInnen bekommen Schulmaterialien sowie eine Schuluniform zur Verfügung gestellt, ihre Eltern müssen jedoch einen kleinen Selbstbeitrag als Schulgebühr leisten. Das Team der Schule besteht aus dem Leiter der Partnerorganisation, Aminul Babul Hoque, 28 LehrerInnen, einem Buchhalter, zwei Köchinnen, zwei Betreuerinnen, je einer Näh-, Friseur- und Kosmetiklehrkraft sowie einem Hausmeister.
Wir unterstützen auch ein Trainingcenter in Dhaka
Um jungen Erwachsenen eine Chance für eine bessere Zukunft zu ermöglichen, unterstützen wir das Trainingscenter in Dhaka. Dort sollen junge Erwachsene die Möglichkeit haben, eine Berufsausbildung zu bekommen.
Projekte entdecken
Die Austrian Doctors leisten ehrenamtlich Arzteinsätze in Entwicklungsländern und helfen dort, wo das Elend zum Alltag gehört. In städtischen Slums und ländlichen Armutsregionen auf den Philippinen, in Indien, Bangladesch und Kenia und im Bereich der Flüchtlingshilfe bieten unsere Ärztinnen und Ärzte Sprechstunden für Menschen am Rande der Gesellschaft an. Die eingesetzten Mediziner arbeiten in ihrem Jahresurlaub oder im Ruhestand für einen Zeitraum von 6 Wochen und verzichten dabei auf jegliche Vergütung.