Während bei uns die meisten Badeseen Trinkwasserqualität haben und wir uns sogar mit Trinkwasser duschen, sind in weiten Teilen der Erde die Menschen täglich auf der Suche nach sauberem Wasser oder leiden darunter, keinen Zugang zu haben. Millionen Mädchen und junge Frauen in Afrika können keine Schule besuchen, da die Mädchen täglich viele Stunden mit der Beschaffung von Wasser und Feuerholz zum Abkochen von selbigem beschäftigt sind. Speziell in Slumgebieten raffen durch verunreinigtes Trinkwasser übertragene Krankheiten wie Cholera, Typhus und Salmonellen die Menschen dahin. Großkonzerne verdienen Milliarden durch die Privatisierungen und den Verkauf von Wasser. Kein Wunder also, dass oft behauptet wird, zukünftige Kriege werden wegen Wasser geführt werden.
Wasser spielte bereits zu Beginn der Projekte der Austrian Doctors Ende der 1980er Jahre eine entscheidende Rolle. Mit einigen seiner ersten Spenden ließ Dr. Werner Waldmann in den Armengebieten von Dhaka, Bangladesch, Brunnen bauen, um der notleidenden Bevölkerung den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Ein erster wichtiger Schritt zu mehr Gesundheit. Dadurch konnten viele der durch verunreinigtes Wasser übertragbaren Infektionskrankheiten eingedämmt werden.
Gut 35 Jahre später ist das Thema „Wasser“ in unserer Projektarbeit weiterhin ein vordergründiges Anliegen. In der äthiopischen Kleinstadt Busa, etwa 95km südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba gelegen, errichten wir derzeit die Wasserversorgung für die rund 30.000 EinwohnerInnen. Gemeinsam mit „Menschen für Menschen“ wird dieses wichtige Projekt vor Ort umgesetzt. Eine Förderung vom Land Salzburg in Höhe von € 300.000 hat dies erst möglich gemacht. Die Menschen vor Ort sind nicht nur bei der Projektumsetzung involviert, sondern werden durch WASH (Water, Sanitation, Hygiene) Schulungen auch im korrekten Umgang geschult.
Der 2023 von den Austrian Doctors bei der Eroret Preparatory School in Kenia errichtete solarbetriebene Brunnen macht es für die Schule möglich, einen Großteil des Schulessens von nun an selbst anzubauen. Die Kinder bekommen so die Möglichkeit, im Ackerbau praxisnah unterrichtet zu werden. Unser landwirtschaftliches Projekt bei der Eroret Preparatory School, bei dem das Farmland durch Schläuche durchgehend bewässert wird, startete in diesem Jahr.
Wasser in Form von Regen führt jedoch in unseren Projektländern auch oft zu Katastrophen. Denken Sie an die Monsunregen außer Kontrolle, die die Hauptstadt Dhaka und mit ihr natürlich auch die Armensiedlungen überschwemmt und den Menschen das Wenige, das sie besitzen, nimmt. Oder an die starken Regenfälle in Kenia, die Anfang des Jahres weite Teile des Landes unter Wasser gesetzt hatten. Nach jahrelanger Dürre konnte der Boden die Wassermassen nicht aufnehmen, Überschwemmungen waren die Folge. Unzählige Nutztiere sowie auch einige Menschen ertranken, Felder und die künftige Ernte wurden großteils zerstört. Regen vernichtet also auch wertvolles Ackerland – in Kenia und Bangladesch. Die Auswirkung davon: Hunger!
Wie Sie sehen, spielt Wasser in unserer Projektarbeit eine sehr wichtige Rolle. Wir haben mit materiellen Ressourcen, mit Ihrer Unterstützung, die Möglichkeit, den Menschen Wasser, Essen und vor allem Autonomie und Gesundheit zu ermöglichen.
Projekte mit Wasser
Eroret Preparatory School in Kenia
Seit 2017 sind Austrian Doctors Partner der Eroret Preparatory School in Loodoriak, Kenia. Die Eroret Preparatory School ist eine Schule, in der fast 300 Kinder unterrichtet werden. Alle SchülerInnen bekommen auch täglich ein warmes Mittagessen und durch Bildung die Chance, ihr Leben nachhaltig zu verbessern.
Wasserprojekt in Busa in Äthiopien
Fehlender Zugang zu sauberem Trinkwasser hat Auswirkungen auf die Gesundheit, die Bildungsmöglichkeiten und die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Siedlungsgebiete. Daher errichten wir in Kooperation mit Menschen für Menschen ein Trinkwasserversorgungssystem in der Kleinstadt Busa.
Landwirtschaftliches Projekt in Kenia
Dank eines neuen Brunnens bei der Eroret School, ist es möglich, die Felder in der Nähe zu bewirtschaften. Dadurch kann der Großteil des Schulessens selbst angebaut und die SchülerInnen praxisnah in modernen Methoden der Landwirtschaft ausgebildet werden.