Neues Schulprojekt in Kenia: die Maasai Schule

Von den Slums in Nairobi ins Maasailand: eine Schule für die vernachlässigten Kinder im kenianischen Rift Valley

Leben im Maasai Land

Das Volk der Maasai wird auf ca 1 Million Menschen geschätzt. Diese leben im Süden Kenias sowie im Norden Tansanias entlang des großen Rift Valleys. Die Maasai sind Halbnomaden und ziehen je nach Jahreszeit mit ihrem Vieh in entsprechend fruchtbare Gebiete. Sie leben in sogenannten Kraals – das sind kreisförmig angeordnete Hütten, die von den Familienangehörigen  bewohnt werden, und betreiben Rinder-, Ziegen- und Schafzucht.

In Zeiten des Klimawandels kommt es in Ostafrika immer öfter zu problematischen Dürreperioden, weswegen auch die Maasai gezwungen sind, ihre Herden und somit ihren Besitz zu verkleinern und andere Überlebensmöglichkeiten zu finden.

Traditionell verkaufen die Maasai Vieh, um Maismehl, Milch zu kaufen oder auch die Schulkosten bewältigen zu können. Seit den 1980er Jahren, als das Land neu aufgeteilt und an Privatpersonen verkauft wurde, sind die Maasai immer mehr von der allgemeinen Wirtschaft abhängig und werden dadurch immer ärmer (Quelle Massai Association, http://www.maasai-association.org/maasai.html) .

 

Hintergrund und Problematik

Für die Maasai ist es wichtig, eine große Anzahl von Kindern zu haben. Polygamie ist weit verbreitet. Leider hat die Praxis von FGM (Female Genital Mutilation oder dt.: weibliche Genitalverstümmelung) trotz gesetzlichen Verbots immer noch Tradition. Der von der Regierung bestellte Chef eines jeden Bezirks (County) sollte für Ordnung sorgen und Gesetzesbrüche verhindern.

Viele Mädchen und Frauen können weder lesen noch schreiben und kennen ihre Rechte nicht. Es gibt vereinzelte Regierungsschulen, die allerdings für viele schwer und nur durch lange Fußmärsche erreichbar sind.

Da die Kosten für Schulmaterialien, Schuluniformen für die meisten Familien nicht leistbar sind, wird es für Eltern immer schwieriger, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Mit ca 5 Euro sind die Schulkosten für 1 Kind für 1 Monat gedeckt.

 

Entstehungsgeschichte

Die Eroret Preparatory School ist aus einer Gemeinschaftsinitiative im Jahre 2001 entstanden.

Aufgrund der steigenden Notwendigkeit, Bildung in der benachteiligten Maasai-Gemeinschaft zu fördern, beschlossen die Mitglieder der Gemeinschaft eine Grundschule in unmittelbarer Nähe zu gründen. Die Schule bietet eine Grundausbildung für die Maasai Kinder in Kajiado County an.

Die Leitung der Schule obliegt John Kintadel, einem Maasai, der als jüngstes von 10 Kindern seiner Familie als einziger zur Schule gehen durfte. Er erkannte, dass durch Bildung die Möglichkeit zu einem selbstbestimmteren Leben geschaffen werden kann, und so entstand sein Wunsch, diese Lebensverbesserung auch seinen Landsleuten zu ermöglichen.

 

Schulprofil

Die Schule liegt in Loodo-ariak, Kajiado West Constituency in Ngong Division, wo es weder Strom noch  fließendes Wasser gibt. An der Eroret Preparatory School unterrichten 11 LehrerInnen, zusätzlich gibt es 2 Administratoren, 2 Köche und einen Gärtner.

Insgesamt werden 221 SchülerInnen unterrichtet. Die SchülerInnen haben neben den klassischen Fächern auch Aufklärungsunterricht zum Thema FGM sowie landwirtschaftliche Praxis in Gemüseanbau auf schuleigenen Feldern haben.

 

Finanzierung

Da die interne Finanzierung durch Schulgelder der Kinder immer schwieriger wird und die ehemaligen Spender sich zurückgezogen haben, hat sich Austrian Doctors bereit erklärt die laufenden Kosten der Schule zu übernehmen. Diese Zusammenarbeit entstand durch eine persönliche Verbindung unseres Vorstands zu dem Kenianer Peter Paterson. Er kümmert sich um die Finanzen und unterstützt das Team bei der Weiterentwicklung der Schule.

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