Im Frühjahr reisten die Vorstände Dr. Christian Gross (Obmann) und Dr. Christian Gruber (Obmann-Stellvertreter) gemeinsam mit der stellvertretenden Geschäftsführerin Mag. Isabella Röhrich nach Bangladesch, um sich vor Ort ein Bild über den Fortschritt der Projekte zu machen. Wie immer zahlten sich die Vorstandsmitglieder ihre Flüge aus eigener Tasche. Sie konnten sich davon überzeugen, dass die Schulprojekte mit über 1.500 SchülerInnen weiterhin höchst erfolgreich geführt werden, sie hatten die Möglichkeit, die Stipendiatinnen zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen, und im Trainingcenter konnten sie sich ein gutes Bild von den täglichen Kursen (u.A. Computerkurse, Kosmetikkurse, Elektriker, Schneider) machen. Ein besonderes Augenmerk galt dem medizinischen Projekt. Vor allem aber wurde die neue „mobile clinic“ besprochen und gestartet. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, wo jeden Tag ein anderes Armengebiet in Dhaka mit einem medizinischen Team angefahren wird, um die Menschen aufzusuchen, die sich den Transport in die bestehende Klinik nicht leisten können. Im Sommer starteten dann auch wieder ehrenamtliche Arzteinsätze von MedizinerInnen aus Österreich, die das lokale Team unterstützen.
Anschließend flogen Dr. Gruber und Frau Röhrich nach Indien, um unsere dortige St. Francis Assisi Schule und die Projekte unserer Partnerorganisation Kamina Social Welfare Society zu begutachten. Das Altersheim im Ashram von Kamina mit seinen 30 BewohnerInnen und die medizinischen Projekte sind stets gut besucht. Auch in der St. Francis Assisi Schule mit ihren fast 500 SchülerInnen herrscht immer reger Betrieb. Die Kinder aus den umliegenden Armenvierteln sind dort weiterhin sehr gut versorgt. In der zweiten Jahreshälfte 2024 wurde in der Schule noch eine Feuerstiege gebaut, um für den Fall des Falles gewappnet zu sein.
Im Mai waren Austrian Doctors schon traditionell beim „One Mile for a Smile“ Inklusionslauf Charitypartner. Der Infostand in der Eisarena war gut besucht, und der Lauf bildete einen krönenden Abschluss.
Am 9. Juni gab es das erste Benefizkonzert des Jahres – der Stargeiger Beni Schmid trat gemeinsam mit seiner ganzen Familie im Solitär auf. Titel des Konzertes war „Sound of Family“. Das Publikum war begeistert vom Talent der Eltern und ihrer Kinder – und beim Buffet gab es die Möglichkeit, viele spannende Gespräche zu führen.
Im September stand die nächste Projektreise an – Dr. Christian Gross und Mag. Isabella Röhrich flogen zuerst mit dem Projektpartner Menschen für Menschen nach Äthiopien, um sich einen Überblick über das gemeinsame Wasserprojekt in Busa zu machen. Als sie vor Ort waren, wurden gerade die Häuschen für die Bewacher der Entnahmestellen gebaut, und die Verlegung der Rohre startete auch noch im Laufe des Jahres. Mitte 2025 soll das Projekt offiziell in Betrieb gehen und dann die etwa 30.000 BewohnerInnen von Busa langfristig und nachhaltig mit sauberem Wasser versorgen.
Anschließend ging die Reise weiter nach Kenia, wo zuerst die Eroret Schule besucht wurde. Dort, wo vor einem Jahr nur vertrocknete Steppe war, leuchtete ihnen nun in hellem grün das durch den 2023 erbauten Solarbrunnen bewässerte Gemüsefeld der Schule entgegen. Sie waren tief beeindruckt, was sich da alles innerhalb eines Jahres getan hatte. Zur Eroret Schule begleitete sie auch der Architekt Alexander Heilig, mit dessen Plänen die neue Boarding School gebaut wird. Der Hintergrund ist, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen können, da der Schulweg schlicht zu weit ist. Um dem entgegenzuwirken, wird also ein Internat gebaut. Die Bauarbeiten starteten Ende des Jahres 2024. Abgesehen von den neuen Projekten stellten sie fest, dass der reguläre Unterricht bestens funktioniert und die Schule weiterhin sehr gut besucht ist.
Im zweiten Projekt der Austrian Doctors, in Awasi, war viel Strukturarbeit notwendig, um das Projekt nach dem Tod der Gründerin und Leitern, Rose Omina, wieder auf solide Füße zu stellen. Das Team vor Ort war sehr engagiert mit dabei und im Endeffekt hatten die beiden den Eindruck, dass die neue Struktur nun sogar noch besser funktionieren wird als die bisherige. Mehr als 60 Kinder besuchen die Vorschule, der Bau der großen Halle ist abgeschlossen und Ende des Jahres 2024 fanden bereits die ersten Schulungen für die Dorfgemeinschaft statt.
Das Aufforstungsprogramm in Awasi und bei der Eroret Schule startete ebenfalls im Jahr 2024. Bäume wurden gepflanzt – wovon noch zukünftige Generationen profitieren werden. Sei es, dass die Bäume als Schattenspender dienen und so das Mikroklima positiv beeinflussen, weil sie als Windbrecher dienen oder auch, da sie als Fruchtbäume den Speiseplan erweitern.
Am 18. Oktober traten die Querschläger wieder für ein Benefizkonzert auf – mit 500 BesucherInnen war die Salzberghalle in Hallein fast ausverkauft. Die Stimmung war, wie immer bei diesen Konzerten, sehr ausgelassen, und das selbstorganisierte Buffet trug das Übrige dazu bei, die BesucherInnen glücklich zu machen. Ein Team von fast 20 ehrenamtlichen HelferInnen machte dies alles erst möglich.
Im November folgte dann eine Veranstaltung der nächsten. Am 11.11. feierte der Film „Endstation Dhaka“ von Iris Schweinöster und Joachim Bergauer seine Premiere – im ausverkauften großen Saal im Das Kino Salzburg. Durch eilig aufgestellte Klappsessel konnten auch noch Kurzentschlossene dieses bildgewaltige Werk bestaunen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion konnten alle offenen Fragen beantwortet werden und bei kleinen Snacks gab es noch die Möglichkeit, mit den Austrian Doctors ins Gespräch zu kommen.
Am 24.11. las Erwin Steinhauer von Joseph Roth „Der Vorzugsschüler“ und „Die Büste des Kaisers“. Begleitet wurde er von Andrej Serkov auf der Ziehharmonika. Das Solitär war mit 310 Personen wieder bis auf den letzten Platz ausverkauft, und Erwin Steinhauer schaffte es, alle in seinen Bann zu ziehen.
Tags darauf, am 25.11., wurde in der Galerie Ropac eine Charity-Ausstellung zu Gunsten der Austrian Doctors eröffnet. Die Kunstwerke wurden vom Galeristen Thaddaeus Ropac zur Verfügung gestellt, und der gesamte Verkaufserlös ging an die Austrian Doctors. Insgesamt kam so die unglaubliche Summe von 158.000 Euro zusammen.
Wie schon in den vergangenen Jahren durften Austrian Doctors auch heuer wieder einen Stand am karitativen Weihnachtsmarkt in Salzburg betreiben. Bei selbstgekochtem Glühwein und Punsch sowie etwas zu Essen stimmten sich viele Menschen an dem Stand auf Weihnachten ein.
Ein herzliches Dankeschön an Sie, liebe UnterstützerInnen, denn ohne Sie wäre die Arbeit der Austrian Doctors nicht möglich.