Jahresrückblick 2023: Mit Ende des Jahres 2022 haben Austrian Doctors ein Stipendienprogramm übernommen, in dem besonders brillante Schülerinnen unserer Schulen in Dhaka die Möglichkeit bekommen, eine weiterführende Schule zu besuchen. Wird auch diese positiv abgeschlossen, so gibt es für die Stipendiatinnen sogar die Möglichkeit, einen Universitätsabschluss zu machen. Die ehemaligen Sponsorinnen sind ausgestiegen, und somit haben die Austrian Doctors die Verantwortung übernommen, um die Weiterführung dieses wichtigen Projektes sicherzustellen.
Zu Beginn des Jahres 2023 konnte in Dhaka endlich unser Training Center seine Pforten öffnen. Nach jahrelangen Verzögerungen durch die Corona-Pandemie starteten im Februar die ersten Kurse. AbsolventInnen unserer Schulen und andere junge Menschen aus der Umgebung hatten so erstmals die Möglichkeit, Computerkurse, Ausbildungen zur Näherin, Ausbildungen zum Betrieb eines kleinen Schönheitssaloons etc. in unserem Training Center zu besuchen.
Im Februar startete auch unser medizinisches Projekt, welches ebenfalls im Training Center angesiedelt ist. Zwei lokale Ärzte wurden angestellt, die an fünf Tagen die Woche PatientInnen aus sehr armen Verhältnissen behandeln. Um den Zugang so niederschwellig wie möglich zu gestalten, kostet der Besuch beim Arzt inklusive der nötigen Medikamente aus unserer hauseigenen Apotheke (mit Medikamenten aus dem Großhandel) umgerechnet nur 20 Cent. Somit ist es auch für wirklich arme Personen leistbar. Wer sich auch das nicht leisten kann, wird trotzdem bei uns behandelt.
Im Februar war Severin Schwaiger, Geschäftsführer der Austrian Doctors, gemeinsam mit dem Salzburger Fotografen Joachim Bergauer und der Filmemacherin Iris Schweinöster auf Projektreise in Bangladesch, um sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. Neben Besuchen des Training Centers und der Schulen in Bangladesch (mit fast 1.700 Kindern) stand auch ein Projektbesuch in Kolkata, Indien, auf dem Programm. In der dortigen St. Francis Assisi Schule mit über 500 SchülerInnen und bei der Partnerorganisation Kamina mit medizinischen Projekten konnte ein guter Eindruck über die Notwendigkeit und gute Führung unserer Projekte gewonnen werden.
Joachim Bergauer stellte seine Fotos unentgeltlich zur Verfügung, um das gemeinsame Fotobuch „Endstation Dhaka“ zu realisieren, welches im August 2023 erschienen ist. Es ist gegen freiwillige Spenden bei Austrian Doctors bestellbar.
Die langjährige Mitarbeiterin Samira Keck hat die Austrian Doctors im Frühjahr 2023 verlassen und seit August 2023 ist nun Mag. Isabella Röhrich als stellvertretende Geschäftsführerin angestellt.
Bereits traditionell waren die Austrian Doctors bei den Lauffestspielen der Mozartstadt mit einem Infostand sowie mit einer eigenen Gruppe von LäuferInnen beim One Mile for a Smile Integrationslauf vertreten. Im Herbst waren Austrian Doctors ebenfalls Charity Partner beim 10k Lauf in Salzburg.
In Kenia wurde bei der Eroret Schule, mit über 300 SchülerInnen, ein solarbetriebener Brunnen gebaut (siehe Titelfoto), welcher nicht nur die Schule, sondern auch umliegende Häuser und das Vieh der BewohnerInnen ernähren kann. Die Bohrungen sind mehr als 200 Meter tief und der Wasserdruck ist hervorragend – somit ist der nachhaltige Zugang gesichert. Im Jahr 2024 ist ein „irrigation farming“ Projekt geplant. Durch Schläuche soll das Waser direkt auf die Felder der Schule geleitet werden. Somit wird die Schule hinsichtlich des Schulessens ein großes Stück unabhängiger, und die Kinder können praxisnah im Gartenbau unterrichtet werden.
Im zweiten kenianischen Projekt der Austrian Doctors, der Vorschule und dem Community Center in Awasi, lief der Betrieb ebenfalls gut. Über 60 Vorschulkinder besuchten die „Nursery school“, und durch eine Förderung vom Land Salzburg wurde eine Community Hall gebaut, in der zukünftig Schulungen durch andere NGOs für die lokale Bevölkerung abgehalten werden sollen.
Das Wasserprojekt in Busa, Äthiopien, welches in Kooperation mit Menschen für Menschen umgesetzt wird, schreitet voran. Die Bohrungen sind abgeschlossen und die beiden Bohrlöcher werden das Wasserversorgungssystem der Kleinstadt Busa mit 30.000 BewohnerInnen mit 30 Litern pro Sekunde versorgen können.
Am 23. September gab der weltbekannte Tenor Michael Schade, begleitet von Ethel Merhaut und Bela Koreny, ein Benefizkonzert für die Austrian Doctors. Das Solitär in Salzburg war ausverkauft und die Stimmung hervorragend.
Eine für November geplante Projektreise nach Bangladesch wurde kurzfristig wegen politischer Unruhen verschoben und soll im März 2024 nachgeholt werden.
Wie schon in den vergangenen Jahren durften Austrian Doctors auch heuer wieder einen Stand am karitativen Weihnachtsmarkt in Salzburg betreiben. Bei selbstgekochtem Glühwein und Punsch sowie etwas zu Essen stimmten sich viele Menschen an dem Stand auf Weihnachten ein.
Das war unser kleiner Jahresrückblick 2023. Wie Sie sehen können, haben wir viel erreicht. Ein herzliches Dankeschön an Sie alle – denn durch Ihre Unterstützung wird unser Tun erst möglich!