Iris und Leonie auf Arzteinsatz in Bangladesch

Iris und Leonie, zwei Ärztinnen aus Österreich, waren im Oktober 2024 auf ehrenamtlichen Arzteinsatz in unseren Projekten in Bangladesch. Hier ein kleiner Rückblick von ihnen:

Wir sind Leonie und Iris zwei frisch gebacken Ärztinnen.

Anfang Oktober machten wir uns auf den Weg nach Dhaka – die Hauptstadt von Bangladesch. Die ersten Eindrücke haben unsere Sinne überbeansprucht: Gestank, Lärm, Müllhaufen und zerstörte Straßen.

Nach einem Tag Akklimatisierung stürzten wir uns gemeinsam mit dem einheimischen medizinischen Team der Austrian Doctors in den Slum zur medizinischen Versorgung. Trotz ständiger Angst vor Dengue-Mosquitos konnten wir schon selbstständig ab Tag 2 die klassischen Krankheiten wie Kinder mit Krätze, Frauen mit Pilz und gelegentlich Blutdruck, Zucker und Ganzkörperschmerzen behandeln. Gelegentlich hatten wir auch PatientInnen mit Hernien, Tuberkulose, Dengue, Lungenkrankheiten sowie Opfer nach häuslicher Gewalt. Ebenso hatten wir Fälle von bakterieller Superinfektion aufgrund mangelnder Hygiene. Schon nach kurzer Zeit haben wir den Umgang mit den wenigen zur Verfügung stehenden Ressourcen wie Medikamente, Diagnostikmethoden, Laborwerte sowie Einschränkung bei körperlichen Untersuchungen aufgrund von kulturellen Gegebenheiten. Viele PatienInnen waren bereits bekannt aufgrund von chronischen Krankheiten und Dauerbeschwerden. Da viele Einheimische sich keine Anfahrtskosten leisten können, haben wir mit unserem Kleinbus täglich verschiedene Stadtviertel/Slums angefahren.

Vor Beginn der Schulferien haben wir zwei volle Tage genutzt, um bei den Kindern in den Partnerschulen von Austrian Doctors Routineuntersuchungen durchzuführen. Neben zahlreichen Läusebefällen bemerkten wir bald, dass eine große Gruppe an Sehschwäche litt. Trotz Überweisung zur weiteren Abklärung in die Augenklinik befürchten wir, dass viele sich keine Brille leisten können. Wir würden hier die Chance für ein Zukunftsprojekt sehen.

Eine Familie auf 10 Quadratmeter, sieben Familien mit einer Toilette und Küche, 30 Hühner auf 1 Quadratmeter, Hunderte von Rikschas auf einer Kreuzung, kiloweise Müll am Straßenrand und Tausende Liter Regenwasser in den Gassen. Viele erschreckende Eindrücke in der Hauptstadt, doch außerhalb hektarweise grüne Reisfelder mit blühendem Lotus. Ein Ausflug in den Dschungel mit Überquerung des braunen Ganges ließ uns als erste weiße Touristen einmal wie Popstars fühlen. Unter Verfolgung unseres eigenen Fanclubs durften wir auch einer kleinen Hochzeitsfeier beiwohnen.

Alles in Allem durften wir in der kurzen Zeit viel im medizinischen Bereich als auch kulturell lernen. Wir sind sehr dankbar über diese Erfahrungen und hoffen das wir neben dem stressigen Berufsalltag eines Tages Zeit finden, um erneut einen Einsatz zu leisten.

Arzteinsatz in Bangladesch

Sie interessieren sich für einen ehrenamtlichen Arzteinsatz in Bangladesch?
Share the Post:

Related Posts