Eine Reise nach Bangladesch

Im Februar 2023 war es wieder so weit – eine Projektreise nach Bangladesch und Indien!

Gemeinsam mit dem Salzburger Fotografen Joachim Bergauer und der Filmemacherin Iris Schweinöster, die beide ehrenamtlich ihre Aufnahmen für uns machten, ging es für zwei Wochen los.

Seit dem letzten Besuch im April 2022 hat sich einiges verändert. So wurde z.B. die Dachterrasse auf der Gandaria Schule ausgebaut, gestrichen und mit einem hohen Zaun versehen. Die Kinder haben dadurch nun einen sicheren Platz, wo sie in der Pause spielen und Zeit verbringen können. Vor der Schule unten sind nur lauter kleine Gassen, die sich zum Zeitvertreib gar nicht eignen. In beiden Schulen konnte ich die brandneuen Feuerlöscher begutachten,  und die SchülerInnen haben nun die Möglichkeit, in der Schule Binden zu bekommen. So sollen die Fehltage möglichst gering gehalten werden. Dies ist selbstverständlich nur eine kleine Auswahl an den Neuerungen.

Neben Besuchen in den Schulen standen natürlich auch jede Menge Meetings mit dem Projektleiter Babul Aminul Hoq sowie den Lehrerinnen und Lehrern, den Schulkindern und manchmal auch den Eltern (mit Übersetzern) auf dem Programm. Der Andrang in der Schule ist weiterhin groß, weshalb auch das schon bewährte System des „Schichtunterrichts“ weitergeführt wird. Da es nicht genug Platz gibt, alle Kinder gleichzeitig zu unterrichten, starten erst die jüngeren Schülerinnen und Schüler mit dem Unterricht. Sie bekommen dann zu Mittag gratis eine nahrhafte Mahlzeit zur Verfügung gestellt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Räume dann schon von den größeren Schulkindern besetzt. Wenn der Speisesaal (auch dort können nicht alle auf einmal essen) wieder frei ist, bekommen auch die Älteren ihre Mahlzeit. Für sie geht der Unterricht dann bis in den späten Nachmittag weiter.

Eine weitere wichtige Neuerung seit unserem letzten Projektbesuch: Das Training Center hat inzwischen (nach jahrelanger coronabedingter Verzögerung) den Betrieb aufgenommen! Ehemalige Schülerinnen und Schüler von uns und auch andere junge Menschen aus der Umgebung haben dort die Möglichkeit, eine handwerkliche Berufsausbildung zu erlangen. Kurse für Schneiderinnen mit hochmodernen Nähmaschinen, Kurse für Näherinnen auf herkömmlichen Maschinen, Computerkurse, Ausbildung zur Kosmetikerin, Kurse im Bereich Elektronik und Handyreparatur etc. werden angeboten. Durch dieses Ausbildung, die mit einem öffentliche anerkannten Zeugnis abgeschlossen wird, haben die Absolventinnen und Absolventen später bessere berufliche Möglichkeiten. Im Training Center wurde zusätzlich auch ein medizinisches Projekt gestartet. Gemeinsam mit lokalem Personal stellen wir so die basismedizinische Versorgung sicher. Die Patientinnen und Patienten zahlen 30 Taka (umgerechnet ca. 25 Cent) für die Behandlung und die nötigen Medikamente. So möchten wir sicherstellen, dass jeder Zugang zu diesen Leistungen hat.

Bei einem kurzen Besuch in Kolkata in der St. Francis Assisi Schule konnte ich auch einige Neuerungen bestätigen. So geht der Schulbetrieb nun bis zur 8. Schulstufe, von der aus man den Wechsel an eine weiterführende Schule viel leichter erreichen kann als von der 7. Stufe aus. Wie in Bangladesch ist auch dort das Personal sehr engagiert und die Kinder sind glücklich über die Möglichkeit, eine Schule besuchen zu können.

Das Fazit der Reise fällt somit sehr positiv aus. Der Bedarf für unsere Arbeit ist weiterhin gegeben, und wir haben die richtigen Partner vor Ort, um alles entsprechend umzusetzen. Ich freue mich schon auf die nächste Projektreise und werde auch davon wieder gerne berichten!

 

Severin Schwaiger

Geschäftsführer Austrian Doctors

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