Dein Lachen wird uns fehlen!

Bruder Ephrem Tirkey, ist am 22. Jänner 2021 in Kalkutta verstorben

Liebe Freundinnen und Freunde von Bruder Ephrem, liebe Freundinnen und Freunde der Austrian Doctors!

Unsere Gefühle sind gemischt. Wir sind traurig, weil einer unserer liebsten Mitstreiter für eine bessere und gerechtere Welt, Bruder Ephrem Tirkey, am 22. Jänner 2021 in Kalkutta verstorben ist. Wir sind aber auch zutiefst dankbar für seinen Beitrag für eine bessere und gerechtere Welt und auch dafür, dass er nach einigen Monaten schwerer Krankheit friedlich einschlafen konnte. Die Trauer über seinen Tod wird leichter, wenn man sein erfülltes und einzigartiges Leben betrachtet.

Bruder Ephrem wurde 1938 als jüngstes Kind von Kleinbauern in Orissa geboren. Als Letztgeborener erhielt er die Chance auf Bildung, er durfte in die nächstgelegene Missionsschule gehen, um Priester zu werden. Er entschied sich aber dazu, Lehrer zu werden, und so kam es, dass er in den Franziskanerorden eintrat und dort Lehrer wurde. Ein sehr guter Lehrer. Aufgrund seiner Fähigkeiten war er bald Schuldirektor, zuletzt in Mumbai. Als es ihm untersagt wurde, Kinder aus armen Verhältnissen gemeinsam mit den Kindern der indischen Eliten zu unterrichten, entschied er sich, den sicheren Hafen der kirchlichen Strukturen zu verlassen. Die Arbeit von Mutter Theresa faszinierte ihn, er kam nach Kalkutta und lernte dort Br. Laborde und Br. Gaston aus dem Prado-Orden kennen. In den Slums von Kalkutta hatten sie sich, aus Europa kommend, niedergelassen, um jenen Menschen Hilfe zu geben, die von allen vergessen waren, um mit ihnen im Slum deren einfaches Leben zu teilen. Die Geschichte dieser beiden Männer ist im Übrigen in dem Buch „The City of Joy“ festgehalten und verfilmt. Ephrem wurde Teil dieser Gruppe, wurde nach päpstlicher Dispens Prado-Bruder und verließ den Franziskanerorden.

Im Innersten immer noch Lehrer, war es seine Vision, Kindern Bildung zu ermöglichen. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass sie die Basis für ein selbstbestimmtes Leben ist.

„Wie soll das gelingen?“, fragte ihn Werner Waldmann, als er ihn im Rahmen eines medizinischen Einsatzes in Kalkutta kennenlernte. „Lord knows“, antwortete Ephrem weise und bescheiden.

Br. Ephrem hatte Vertrauen, Vertrauen ins Leben, Vertrauen darin, scheinbar Unmögliches möglich zu machen, Vertrauen in Gott. Und so entstand über die Jahre die St. Francis Assisi School, eine unserer Partnerschulen. Zuletzt ein Platz zum Menschwerden für über 600 Kinder.  Jahrgang für Jahrgang, über nunmehr fast 30 Jahre. Viele andere Sozialprojekte folgten, zuletzt auch ein Heim für an Tuberkulose erkrankte Mädchen aus unseren medizinischen Projekten.

Ephrems Freude am Helfen war bis zuletzt ungebrochen, sein Lachen bleibt unvergesslich!

Vielleicht möchten Sie das Lachen von Br. Ephrem nochmals hören?

Vielleicht haben Sie Zeit, sich den Film „Die Schule des Brother Ephrem“ anzusehen? Es zahlt sich aus!

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